Nur probesitzen auf der Toilette, aber es kommt leider nichts…

Mein Kleinkind will liebend gern auf die Toilette, strahlt von dort herunter, aber bisher kam noch nichts. Wie lange muss ich denn auf der Toilette warten?

🙂       Schau mal:

Das Kind übt fleißig.

Die Sitzposition und die Luft am Popochen sind ungewohnt und machen das Kind ganz schön „erwachsen“. Wie wir das kindliche Nachahmen Erwachsener doch unterschätzen! Es ist ein großes „Dürfen“, darauf hat das Kind übrigens lange gewartet, genauer gesagt seit der Geburt. Lass dem Kind die Freude schon allein an der Sitzposition, die etwas Erhabenes, Thronendes hat. Übrigens stellen wir Erwachsenen bei einigen Dingen auch das „Warten“ über die Sache selbst, wie sonst könnte sich z. B. Raclette so großer Beliebtheit erfreuen?

Die Verschaltungen werden korrigiert.

Bisher hat das Kind für die Ausscheidung (in die Windel) ganz andere Verschaltungen im Gehirn gebildet: Reiz der Blase oder des Darms, Meldung an das Gehirn, der „bisherigen Erfahrung (Synapsen im Gehirn) nach“ nichts weiter veranlassen. Danach die ganze Region „untenherum“ möglichst ignorieren. So war das bisher immer. Jetzt kommt was Neues.

Schon der nackte Popo auf der Toilette bedeutet neue Verknüpfungen im Gehirn, diesmal für die richtige Sache. Die Mama ist natürlich erfreut. Übrigens legt jetzt auch die Mama völlig neue Verschaltungen an, schon bedacht?

Dürfen wir uns kurz daran erinnern, dass Ausscheidung mit Konzentration und Loslassen zu tun hat? Es sei am Rande erwähnt, dass auch Erwachsene sich darauf einlassen müssen, sonst kommt – nichts. Nehmen wir an, die Geräuschkulisse der öffentlichen Toilette stimmt für uns nicht, oh weh …

Das was für dich hier ein paar Tage dauert, warten auf den ersten Treffer, dann auf zuverlässig eintreffende, erspart dir viele Monate, um nicht zu sagen ein paar Jahre Arbeit und Kosten mit Wickeln und Widerstand. Die paar Tage lohnen sich, in guter Laune verbracht zu haben.

Ich an deiner Stelle würde in diesem Moment des „Abwartens“ gar nichts erwarten, sondern lieber völlig absichtslos, gutgelaunt, neugierig mit im Badezimmer sitzen. Du bietest einfach eine angenehme Gesellschaft für dein Kind. Du bist da, das reicht vollkommen. Es ist allgemein so eine Sache mit Erwartungen: sie können meist nur enttäuscht werden, in ihrem Ausmaß oder mit ihrem Zeitpunkt, besser ist es, du lässt sie in dieser Situation einfach weg. Den Moment genießen. Du weißt doch genau, früher oder später kommt mal der erste „Treffer“ in die Toilette.

Absteigen und wieder draufklettern auf die Toilettenbrille? Ja klar, das will das Kind lernen und trainieren.

Das Plaudern auf dem Örtchen.

Das hat einen hohen Stellenwert für das Kind, eine ganz entspannte Situation.  Um was es in eurem Gespräch geht, ist nicht mal entscheidend, sichtbare Dekoration, das Tagesgeschehen oder der Duft der Seife – es geht um die gute Laune und um den Moment. Vielleicht kann es dir helfen, wenn du dir vor Augen führst:

  • Die Toilette ist ziemlich abstrakt. Ein großes Loch, und was weiter? Für Babys leichter anzunehmen als vielleicht für Kleinkinder und Kindergartenkinder. Manches Kindergartenkind tut sich schwer damit, sein großes Geschäft da einfach hineinzugeben. Eigentlich ist es nur eine Sache der Gewohnheit: wenn Babys schon immer eine Toilette benutzt haben, verstehen sie diesen Ort als den „richtigen“ in all seinen verschiedenen Ausführungen. Für windelfreie Babys sind Toiletten immer wieder von Neuem interessant!
  • In der Natur ist es generell leichter für Kinder, loszulassen, da sie sich noch eins mit der Natur fühlen. Dort ist es interessant – und für ihr Verständnis richtiger als jede Toilette.
  • Kinder haben noch das Verständnis des großen Kreislaufs, alles kehrt wieder, nichts geht verloren. Sind sie deshalb so interessiert daran, was aus dem Müll wird? Sie rechnen lange Zeit damit, zu erfahren, in welcher verwandelten Form der Müll wieder zurückkehrt, doch uns Erwachsenen genügt die Vorstellung, dass er an der Mülldeponie endet.

Der große Kreislauf: nichts geht verloren. Wenn Tiere und Menschen „mal müssen“, dann enthalten die flüssigen und festen Bestandteile wertvolle Inhaltstoffe für die Pflanzen, die Felder, die Wälder. Das wollen Kinder gern hören. Wir könnten ihnen auch sagen, dass das, was über die Toilette hinausgespült wird, irgendwann wieder auf den Feldern und Wäldern landet und Sonne, Wind und Wasser es trocknen und verändern. Dass die Pflanzen genau das brauchen, was wir abgeben.

Vermutlich wird das „Abgeben“ an die Toilette damit leichter, weil es einen Sinn bekommt: „Nichts geht verloren.“ Letztendlich gehören alle zusammen und alles wird wieder umgewandelt.

Die Tiere mit ins Spiel bringen.

Wie unterhaltsam ist es, das Kind immer wieder absteigen zu lassen, um in die (leere) Toilette zu schauen. Was man da alles aufzählen kann: ein Elefanten-Aah, ein Pferdeapfel, winzige Hasen-„Böbbele“, sooo macht ein Nilpferd! Das – muss das Aah einer Katze sein. Wenn du dann noch beschreibst, wie ein Vogel ganz exakt zielen muss, damit er wirklich das frisch gewaschene Auto trifft, dann ist alles perfekt!

Du siehst, man kann die Wartezeit auf die „Ergebnisse“ auch herrlich ausschmücken, plötzlich ist es egal, dass es etliche Tage dauern kann. Wenn es so unterhaltsam zugeht, ist es am Ende sogar egal, wann der Treffer wirklich erfolgt. Und du beschäftigst deinen brillanten Verstand damit, die Tierwelt darzustellen.

Wollten wir das – den Kopf ausschalten und die Zeit anhalten? Ja, genau das ist der schnellste und effektivste Weg, nicht nur bei windelfrei …

 

Was wird aus einem Kind, das darf, wenn es mal muss?

Wenn wir das Kind windelfrei großwerden lassen, erschaffen wir damit eine andere Welt und andere junge Menschen.

Das kann man nur nachvollziehen, wenn man den Vergleich sieht und fühlt. Ich beschreibe dir ein typisches windelfreies Kind. Anfangs dachte ich noch, das kann etwas mit Zufall zu tun haben, doch dann fand ich es ausführlich beschrieben in diversen Büchern über die natürliche Säuglingspflege, sprich windelfrei. Das kennen wir so von allen (noch natürlich lebenden) Naturvölkern und ihren Kindern.

 

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Es herrscht diese besondere Atmosphäre auf der Toilette …

(Inhalt erscheint in Kürze.)